Türkisches Bad: Etikette, Rituale & Geschichte
Türkisches Bad: Etikette, Rituale & Geschichte
Die Badekultur ist in der Türkei tief verwurzelt und hat in der Geschichte des Landes eine große Bedeutung. Traditionelle türkische Bäder dienen seit Jahrhunderten als wichtige Orte der Reinigung, der Entspannung und der sozialen Interaktion.
In diesem Guide finden Sie wichtige Informationen über die Ursprünge und Bedeutung eines Türkischen Bades, sowie nützliche Insider-Tipps, die Sie als Besucher beachten sollten. Dazu gehören Hinweise zu den Ritualen und der Etikette in einem Hamam.
Was ist ein Türkisches Bad?
Ein Türkisches Bad, im Türkischen Hamam genannt, ist ein traditionelles Badehaus, das seinen Ursprung im Osmanischen Reich hat. Seit Jahrhunderten dient es mit seinen diversen Pflegeritualen als ein integraler Bestandteil der türkischen Kultur.
Türkische Bäder sind so konzipiert, dass sie eine reinigende und entspannende Erfahrung für Geist und Körper bieten. Gleichzeitig dienen sie aber auch der zwischenmenschlichen Kommunikation. Ein Hamam besteht in der Regel aus mehreren Räumen: ein heißer Raum, ein warmer Raum und ein kühler Raum.
Im heißen Raum schwitzen die Besucher Giftstoffe aus und entspannen ihre Muskeln in der intensiven Hitze, die von einer großen beheizten Marmorplatte, dem göbektaşı, erzeugt wird. An diesen Raum schließt sich der warme Raum an, in dem sich Gäste weiter entspannen und auf die Reinigung vorbereiten können. Der kalte Raum dient zur Abkühlung nach dem Baderitual.
Türkische Bäder bieten verschiedene Dienstleistungen an, darunter Massagen, Peeling (mit einem kese) und Schaumbäder (köpük masajı), die alle das körperliche und geistige Wohlbefinden fördern sollen.
Darüber hinaus werden Hamams wegen ihrer kulturellen Bedeutung geschätzt und oft als soziale Einrichtung besucht, die Menschen die Möglichkeit bietet, in einer ruhigen Umgebung Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
Hier sind unsere drei empfohlenen Tickets für historisch bedeutende Hamams in Istanbul:
Geschichte des Türkischen Bades
Das Türkische Bad, wie es heute bekannt ist, entwickelte sich während des Aufstiegs des Osmanischen Reiches im 14. Jahrhundert. Die Osmanen übernahmen und verfeinerten die Badetraditionen ihrer Vorgänger, indem sie Elemente aus römischen und byzantinischen Badehäusern sowie islamische Badegewohnheiten einfließen ließen.
Unter der osmanischen Herrschaft wurden Hamams zu einem wichtigen Bestandteil des Alltags in allen Städten des Reiches. Sie dienten nicht nur der Körperpflege, sondern auch als soziale Treffpunkte, an denen sich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten treffen, entspannen und Kontakte knüpfen konnten.
Sie wurden in verschiedenen architektonischen Stilen gebaut, von einfachen Hamams bis hin zu aufwendigen herrschaflichen Komplexen.
Zeitleiste
15. Jahrhundert
Das Türkische Bad wird im Osmanischen Reich durch Sultan Süleyman den Prächtigen eingeführt.
17. Jahrhundert
Türkische Bäder gewinnen immer mehr an Beliebtheit, sodass die Zahl der Hamams deutlich zunimmt.
19. Jahrhundert
Das Türkische Bad dient weithin als Ort zwischenmenschlicher Kommunikation. Hamams werden zu einem beliebten Ziel für gesellschaftliche Zusammenkünfte und Entspannung.
20. Jahrhundert
Das Türkische Bad aus dem Osmanischen Reich wird modernisiert. Viele Hamams werden mit modernen Annehmlichkeiten ausgestattet und einige davon sind relativ modern gebaut.
Warum ist das Türkische Bad so berühmt?
fTürkische Bäder spielten in der osmanischen Kultur eine wichtige Rolle und dienten als Schauplatz wichtiger gesellschaftlicher Rituale, religiöser Zeremonien und sogar diplomatischer Treffen.
Sie galten auch als unerlässlich für die persönliche Gesundheit und das Wohlbefinden, da der Wärme und dem Wasserdampf therapeutische Eigenschaften zugeschrieben wurden.
Mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches und der Modernisierung der Türkei im 19. und 20. Jahrhundert wurden viele traditionelle Hamams nicht mehr genutzt oder abgerissen.
In den letzten Jahren ist jedoch das Interesse an Türkischen Bädern sowohl in der Türkei als auch weltweit wieder erwacht. Das hatte zur Folge, dass viele historische Hamams restauriert wurden, um dieses wichtige kulturelle Erbe zu erhalten.
Heute ziehen Türkischen Bäder nicht nur Einheimische, sondern auch Besucher an, die Entspannung und Verjüngung suchen und einen Einblick in die reiche Geschichte der Türkei gewinnen wollen.
Türkisches Bad: Was sollte ich bei einem Besuch mitbringen?
Handtuch und Pestemal: In Türkischen Bädern werden in der Regel Handtücher und Pestemals (dünne Handtücher, s. linkes Bild) zur Verfügung gestellt, die die Gäste während ihres Besuchs benutzen können. Sollten Sie es vorziehen, Ihre eigenen zu benutzen, steht es Ihnen frei, Ihr eigenes Handtuch und Pestemal mitzubringen.
Badeanzug (optional): Zwar gehört es zur traditionellen Etikette des Türkischen Bades, dass man unter dem Pestemal nackt ist, aber in modernen Hamams können die Gäste auf Wunsch auch Badeanzüge tragen. Informieren Sie sich am besten vorab über die spezifischen Regeln des jeweiligen Hamams.
Flip-Flops oder Badeschuhe: Der Boden eines Türkischen Bades kann rutschig sein. Um nicht auszurutschen und aus hygienischen Gründen, empfiehlt es sich daher Flip-Flops oder Badeschuhe zu tragen. Einige Hamams stellen Einweg-Latschen zur Verfügung. Sie können aber auch gerne Ihre eigenen mitbringen.
Hygieneartikel: Zwar stellen Türkische Bäder in der Regel Seife und Shampoo zur Verfügung, jedoch empfiehlt es sich die eigenen Hygieneartikel für die Körperpflege mitzubringen. Dazu gehören Shampoo, Spülung, Duschgel und Body Lotion.
Wasserflasche: Bei einem Besuch in einem heißen und feuchten Umfeld wie einem Türkischen Bad ist es entscheidend, dass Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Vergessen Sie nicht, eine Wasserflasche mitzubringen, um Ihren Flüssigkeitsbedarf während Ihres Aufenthalts zu decken.
Kleidung: Nach Ihrem Erlebnis im Türkischen Bad sollten Sie in saubere, trockene Kleidung schlüpfen. Bringen Sie daher am besten einen Satz frischer Kleidung mit, die Sie nach dem Bad überziehen können, einschließlich Unterwäsche und Socken.
Türkisches Bad: Ablauf, Rituale und Etikette
Ankunft: Bei der Ankunft im Hamam werden die Gäste in der Regel vom Personal begrüßt und erhalten ein Pestemal, ein traditionelles türkisches Hamamtuch, das man sich um den Körper wickelt. Möglicherweise erhalten Sie auch ein Paar Holzschuhe oder Badelatschen, die Sie im Badebereich tragen können.
Trennung nach Geschlechtern: In traditionellen Hamams gibt es getrennte Bereiche für Männer und Frauen. Gäste sollten die Trennung nach Geschlechtern respektieren und den entsprechenden Bereich aufsuchen. Einige moderne Türkische Bäder haben Bereiche für Paare, was aber noch immer eher eine Seltenheit ist.
Ablegen der Kleidung: Bevor Gäste den Badebereich betreten, müssen sie sich vollständig entkleiden und alle Kleidungsstücke und den Schmuck ablegen. Je nach persönlichem Komfort können sie das bereitgestellte Pestemal tragen oder sich ganz entblößen.
Hygiene: Vor dem Betreten des Badebereichs wird von den Gästen erwartet, dass sie sich an den dafür vorgesehenen Waschplätzen mit einer Dusche gründlich waschen. Dadurch werden Sauberkeit und Hygiene im Badehaus gewährleistet.
Dampfbad: Im Dampfbad, auch „Hot Room“ oder „Sudatorium“ genannt, können sich Gäste bei einer Raumtemperatur von 50°C bis 60° entspannen. Der Dampf, kombiniert mit ätherischen Ölen, hilft, die Poren zu öffnen, den Körper zu entgiften und die Entspannung zu fördern.
Peeling (Kese): Einer der Höhepunkte des türkischen Badeerlebnisses ist das Peeling, auch Kese genannt. Die Gäste liegen auf einer beheizten Marmorplatte, während ein Hamam-Masseur/in mit einem speziellen Peeling-Handschuh abgestorbene Hautzellen und Unreinheiten abschrubbt, so dass sich die Haut glatt und erfrischt anfühlt.
Schaummassage: Nach dem Peeling können sich die Gäste für eine der beliebtesten Pflegerituale eines Hamams entscheider: der Schaummassage. Dabei erzeugt der der Masseur oder die Masseurin reichlich Seifenschaum und massiert diesen mit sanften, kreisenden Bewegungen auf die Haut ein. Dadurch wird die Haut noch besser gereinigt, gleichzeitig wirkt die Schaummassage entspannend.
Abspülen und Abkühlen: Nach der Massage waschen sich die Gäste unter der Dusche oder ganz traditionell mit Wassereimern ab, um den restlichen Seifenschaum zu entfernen. Zur Abkühlung können sie auch in ein kaltes Tauchbecken eintauchen oder ein Kaltwasserbecken benutzen.
Entspannen: Nach den Baderitualen gehört es zum Hamam-Erlebnis, dass sich die Gäste im Ruheraum oder in der Lounge entspannen und einfach die Seele baumeln lassen. Sie können eine Tasse türkischen Tee genießen, sich mit anderen austauschen oder einfach die Ruhe genießen.
Etiquette: Während des gesamten Hamam-Besuchs gehört es zur Etiquette, dass sich Gäste gegenüber dem Personal und anderen Gästen respektvoll und rücksichtsvoll verhalten. Laute Geräusche, unangenehmes Starren oder unangemessenes Benehmen sollten unbedingt vermieden werden, um eine friedvolle und angenehme Atmosphäre für alle zu gewährleisten.
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Preis ab 55 €
Headout
„Sauber und verwöhnend. Auch die Massagen sind toll. Mitten in der Stadt.”
Tickets für den historischen Cemberlitas Hamam in Sultanahmet
Nach einem anstrengenden Tag voller Erkundungen gibt es keine bessere Ausrede, als in einem Hamam in Istanbul zu entspannen. Noch besser ist es, wenn es sich um ein 500 Jahre altes historisches Bad handelt, das seine Traditionen noch immer bewahrt! Hier wird geschrubbt, geschäumt und entspannt, und anschließend wird ein Tee getrunken.
Marija, Jul. 2023, Spanien [Quelle: Headout] “Sauber und verwöhnend. Auch die Massagen sind toll. Mitten in der Stadt.”
Istanbul: Cagaloglu Hamam Erlebnis
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Istanbul: Privates Türkisches Bad, Sauna und Massage
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